Bräuche & Feste im Außerfern: Zwischen Almabtrieb und Nikolausköpfln

Tiroler Traditionen hautnah erleben – das ganze Jahr über

Im Außerfern lebt man nicht nur inmitten imposanter Berge, sondern auch inmitten lebendiger Traditionen. Vom farbenfrohen Almabtrieb im Herbst bis zum geheimnisvollen Nikolausklöpfln im Advent folgen die Menschen hier dem Jahreskreis der Bräuche – mit Festen, die tief in der regionalen Kultur verwurzelt sind. In diesem Beitrag zeigen wir dir die wichtigsten traditionellen Veranstaltungen im Außerfern, ihre Ursprünge und Besonderheiten – ideal für Einheimische, Zugezogene oder Gäste, die das echte Tirol kennenlernen wollen.

Palmbuschen, Maibaum & Kirchweih: Feste im Jahreslauf

Neben den großen Highlights gibt es viele kleinere, aber bedeutende Feste, die den Jahreskreis im Außerfern prägen:

  • Palmsonntag: Palmbuschen binden mit jungen Zweigen, verziert mit Brezeln, Bändern und Kreuzen

  • Maibaumaufstellen (1. Mai): Dorfwettbewerbe, Musik, Tracht & Tanz

  • Kirchtag (Patrozinium): Patronatsfeste mit Prozessionen, oft mit Märkten und Musik

  • Erntedank: Festzug mit kunstvoll gebundenen Erntekronen und Dankgottesdienst

Sonnwendfeuer: Wenn die Berge brennen

Am oder rund um den 21. Juni leuchten im Außerfern jedes Jahr tausende Feuer auf den Berggipfeln. Dieses Sonnwendfeuer, auch Herz-Jesu-Feuer genannt, ist ein atemberaubendes Schauspiel. Gruppen aus Vereinen oder Dorfgemeinschaften steigen oft in der Morgendämmerung auf, um die vorbereiteten Feuerstellen zu entzünden.

Wo ist es besonders eindrucksvoll? Rund um das Tannheimer Tal oder im Lechtal

Ein Berg mit dem leuchtenden Umriss eines Steinbocks, beleuchtet von Lichtern, vor einem düsteren Himmel. Links ist eine Seilbahnlinie zu sehen.

Almabtrieb: Wenn der Sommer von der Alm zurückkehrt

Der Almabtrieb ist einer der bekanntesten und beliebtesten Bräuche der Region. Nach einem langen Sommer auf der Alm kehren Kühe, Schafe und Ziegen festlich geschmückt ins Tal zurück. Mit Blumen, Glocken und kunstvoll gefertigten Kronen auf dem Kopf ziehen die Tiere durch die Dörfer – begleitet von Musik, Marktständen und viel Gemeinschaft.

  • Wo? In fast jeder Gemeinde – besonders schön in Ehrwald, Berwang oder Höfen

  • Wann? Meist Mitte bis Ende September (je nach Wetter)

  • Tipp: Früh da sein, viele Besucher kommen auch aus Deutschland und der Schweiz!

Älterer Mann traditionell gekleidet mit einem geschmückten Vieh beim jährlichen Almauftrieb

Nikolausklöpfln: Wenn es in den Gassen laut wird

Ein uralter, nur noch selten gelebter Brauch ist das Nikolausklöpfln. Hier ziehen Burschen (oft verkleidet) am Abend vor dem Nikolaus durch die Straßen und klopfen mit Holzstöcken an Fenster und Türen, begleitet von Reimen und Lärm. Der Ursprung liegt in der Bitte um eine gute Ernte und das Vertreiben böser Geister. Heute ist es ein stimmungsvoller Teil der Adventszeit im Außerfern – besonders für Kinder aufregend!

Bräuche verbinden Generationen

Was all diese Feste verbindet, ist der Zusammenhalt: Alt und Jung, Alteingesessene und Zugezogene feiern gemeinsam. Vereine, Musikkapellen, Trachtengruppen, Feuerwehren – sie alle prägen das kulturelle Leben im Außerfern. Und jede*r ist eingeladen, mitzufeiern oder sogar mitzumachen.